Die Pilotphase ist vorbei und der Bundesjugendtag hat einstimmig beschlossen, dass ab der Saison 2024/25 die neue Spielform im Kinderfußball die bisherigen Wettbewerbsangebote der G-, F- und E-Jugend ablösen sollen. Die Einführung bzw. die Pilotphase Funino habe ich als Aachener Trainer und Jugendleiter seit 2019 mitverfolgt und auch Erfahrungen gesammelt. Hier habe ich viele Trainer sowie Jugend- und Vereinsvertreter als Befürworter und Kritiker kennenlernen dürfen und mich auch intensiv ausgetauscht. Mir geht es aber in diesem Beitrag nicht um die Spielform. Mir geht es um die Ziele. Um ein Ziel, welches ich gerne herausgreifen möchte:
Die veränderten Spielformen fördern die Selbstständigkeit der Spieler und minimieren das Coachen durch die Trainer und die Einflussnahme der Eltern auf das Nötigste.
Für mich als Trainer ist dieses aber ein Ziel, welches im Juniohrenfußball immer erreicht werden soll.
Selbstständigkeit der Spieler – Als Trainer habe ich die Verantwortung, die Selbstständigkeit der Spieler zu fördern. Unabhängig von der Alters- und Spielklasse. Das Training sollte (überwiegend) aus Spielformen bestehen, in dem ein Spieler selbstständig Entscheidungen treffen muss. Passfolgen von A nach B sind auf ein Minimum zu reduzieren. In solchen Übungen wundert sich ein mancher Jugendtrainer, wieso diese Übung nicht so gut funktioniert oder nach einer gewissen Zeit die Spieler nicht konzentriert sind. Vielleicht werden die Spieler auch einfach nicht gefordert und langweilen sich?! Keine möchte über einen längeren Zeitraum immer und immer wieder die gleichen Ausführungen machen.
Coaching – In Spielformen, in denen ein Spieler durch schnelle Entscheidungen und mehreren Möglichkeiten gefordert wird, passieren Fehler. Abgesehen davon, dass Spieler Fehler machen dürfen und Fehler eine Chance sind, sollte ein Trainer hier unterstützend einwirken. Hilfestellung geben und Optionen mit einem Spieler aufzeigen und entwickeln. Einen Spieler oft und möglichst immer einbinden. Also das Coachen minimieren und Unterstützung bieten.
Eltern – Eltern, Bekannte und Zuschauer sollten auch wenig bist keinen aktiven Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen. Also das Coaching von Außen übernehmen. Anfeuern, Ermutigen und Aufmuntern sind natürlich erwünscht, sehr wichtig und eine sehr große Unterstützung.
Also eine neue Spielform im Kinderfußball mit Zielen, welche altersübergreifend Geltung haben sollten – im Kinder- aber auch im Jugendfußball.