Meine persönliche Anforderung ist, dass stets darauf hingearbeitet wird, der Beste im Bereich zu sein, der man sein kann. Dieses bedeutet nicht, dass man DER BESTE sein will! Es geht darum, dass man sich als Trainer weiterentwickelt und vor allem durch Selbstreflektion sich stetig optimiert.
Ruhm, Schulterklappen und Bekanntheit sollten bei einem Trainer im Juniorenbereich nicht der Fokus sein. Die fußballerische und soziale Entwicklung der Kinder- und Jugendlichen ist der Wert, welche einem Zufriedenheit und Erfüllung geben und an dem man sich als Trainer messen sollte. Juniorenspieler auf ihrem leistungsorientierten fußballerischen Lebensweg zu begleiten und zu unterstützt. Jungen Spielern Werkzeuge an den Fuß, aber auch auf der sozialen Ebene Unterstützung und Hilfestellungen zu geben, ist der Fokus.
Stets alles zu tun um der Beste zu sein, der man sein kann.
Altersgerechtes leistungsorientiertes Training
Da war doch gerade das Wort “leistungsorientiert”, bei denen sicher einige Leser im Zusammenhang mit Jugendfußball die Augenbraunen nach oben gezogen haben. Denn der Begriff leistungsorientiert im Zusammenhang mit Jugendfußball ist auf der einen Seite negativ behaftet. Negativ behaftet, weil es falsch interpretiert wird und was daraus gemacht wird. Es werden falsche Ziele vermittelt und es wird sich mit der Leistung eines Spielers und Mannschaft profiliert. Das Ergebnis wird in der Vordergrund gestellt und damit auch noch profiliert. Es wird – Bewusst oder unbewusst – ungesunden Druck und falsche Ziele und Wege im Bereich Leistung gewählt.
Ich habe schon Spiele aus dem unteren Jahrgangsbereich gesehen, in denen der Fokus auf das Ergebnis und die Leistung gelegt wurde. Wie erkennt man dieses? Das Spiel fokussiert sich auf 2-3 Spieler. Der Torwart macht einen langen Abschlag zum Stürmer, welcher die Kugel in das Netz haut. Die anderen Spieler schauen zu und Trainer und Zuschauer bejubeln das Tor.
In erster Linie sollte es um die Aus- und Weiterbildung der Spieler gehen und dieses mit einer großen Portion Spaß. Denn es macht Spaß sich in einem Wettbewerb mit anderen Mannschaften zu messen. Es macht Spaß einen Ball mit einer Glanzparade als Torwart Ball zu halten. Es macht Spaß einen Zweikampf zu gewinnen und anschließend einen Pass in die Tiefe seinem Mitspieler zu spielen. Es macht Spaß den Ball in das Tornetz zu versenken. Wichtig ist, dass bei aller Ernsthaftigkeit und Zeit, welche solch ein leistungsorientierter Sport kostet, der Spaß nie aus den Augen verloren geht. Der Spaß ist ein großer Bestandteil für die Energiegewinnung, damit der Motor leistungsorientiert Rund läuft.
Druck auf Spieler
Es wäre falsch zu behaupten, dass im leistungsorientierten Sport kein Druck auf die Spieler lastet – der Druck ist konstant und lastet auch auf einen Spieler. Eine gewisse und gesunde Art von Druck ist erforderlich, darf aber nicht unterschätzt werden, denn es darf nicht so viel Druck ausgeübt werden, dass ein Spieler dadurch belastet wird. Sicher, es ist ein Akt auf einem Drahtseil. Unter der Woche drei oder mehr Trainingseinheiten, am Samstag und Sonntag ein Spiel, dazu noch die Fahrten zum Training und zu den Spielen. Hausaufgaben, zwei Klassenarbeiten in der Woche und das Referat in der nächsten Woche will auch noch vorbereitet werden. Wie soll man das schaffen, ohne, dass man durch Stress und Druck verkrampft? Eine Lösung ist: Organisation und Struktur. Schule geht vor, aber sollte keine Ausrede sein. Man kann sehr viel organisieren, so dass kein Training oder Spiel wegen Schule ausfällt. Wenn man wirklich Probleme hat, dann lässt man ein Training ausfallen und lernt stattdessen. Wichtig ist natürlich, dass man wirklich sich hinsetzt und lernt. Warum aber sich nicht auch mit Mannschaftskollegen treffen und gemeinsam lernen?
Den Fußballweg zusammen bestreiten
Es geht darum, dass man als Verantwortlicher die jungen Spieler leistungs- und altersgerecht begleiten und trainiert. Die Spieler auch damit unterstützt, wie man ihr leistungsorientiertes Hobby zwar mit gesundem Druck aber strukturiert und organisiert unter einem gutem Hut bekommt. Und es bleibt immer noch Zeit, um Momente zu finden, in denen man einfach mal nichts tut und einfach auf der Couch mit Freunden und Konsole chillt. Auch diese ist eine wichtige Zeit und keine verschwendete Zeit. Dieses ist meine Aufgabe als Trainer, diese Balance zu finden und zu halten. Den Spieler ein Grund zu geben, bei jedem Training zu kommen, weil sie neugierig sind und etwas lernen wollen, weiterkommen wollen. Ein gesunde Mischung aus Leistung, Spaß, Motivation, Ehrgeiz aber auch Willen zu schaffen, so dass der Motor Leistung Rund läuft.
Kinder und Jugendlichen auf ihrem Fußballweg ein Stück begleiten
Es ist wichtig den jungen Sportlern als Trainer auch ein Begleiter zu sein, der zeigt, dass man mit Fehlern umgehen kann, diese akzeptiert und daraus lernt, man kann nicht perfekt sein kann. Es darum geht der Beste zu sein, der man sein kann. Vergessen sollte man nicht, dass Sport letztlich ein Spiel ist. Man sollte auch nicht vergessen, macht es den Spielern Spaß, macht es auch einem selber Spaß und der Erfolg stellt sich auch ein.