Fragt man mich, welche Wünsche ein Spieler hat, so könnte ich viele Antworten geben: Vertrauen, Unterstützung, Verantwortung, Entwicklung, Förderung und Forderung und auch Freiheiten. Die Liste der Wünsche ist lang und berechtigt. Aber mit der größte Wunsch eines Spielers ist: Spielzeit. Ein Spieler will am Spieltag auf dem Platz stehen und kicken. Ein Spieler definiert sich selbst und seine Leistung daran, ob man nominiert ist und wie viel Spielzeit man bekommt.
Grundsätzlich ist wichtig, dass ein Trainer in regelmäßigen Abständen Spielern individuelle Gesprächen einplant oder situationsbedingt ad hoc Gespräche durchführt. Auch sich sofort oder zeitnah Zeit nimmt, wenn ein Spieler auf den Trainer zukommt. In den Gesprächen sollte aber auch erklärt werden, wieso ein Spieler weniger Spielzeit bekommen oder sogar gar nicht gespielt hat. Es ist wichtig, dass ein Spieler auch die Antwort einfordern und mich als Trainer nach den Gründen fragen darf.
Als Trainer muss ich Spielern in einer Deutlichkeit und Konsequenz vermitteln, dass es Argumente gibt, warum sie nicht spielen bzw. weniger spielen. Hier ist der Trainer in der Verantwortung und es darf nicht sein, dass hier ein Spieler „in der Luft hängt“. Ein Trainer muss sich die Zeit nehmen. Wenn ein Spieler den Kontakt zum Trainer sucht und die Frage ist: „Trainer, was kann ich besser machen, damit ich mehr Spielzeit bekomme?“ Dann muss ich als Trainer dem Spieler Lösungsmöglichkeiten geben und individuell vor und nach dem Training mit dem Spieler daran arbeiten bzw. Möglichkeiten geben. Auch muss ich als Trainer den Mut haben, den Spieler im Spiel zu bringen. Es wird nicht immer gelingen und es ist nicht einfach. Als Trainer wird man nie alle Spieler für sich gewinnen, weil wir nicht allen zu 100% gerecht werden können. Aber es ist kein Grund dafür, dass man nicht als Trainer diesen Weg geht.
Vertrauen aufbauen
Ein jeder Spieler muss vom Trainer das Gefühl bekommen, dass dieser wichtig ist und dieses in jeder Trainingseinheit und innerhalb der Mannschaft. Als Trainer muss Vertrauen aufgebaut und gepflegt werden. Ein Spieler muss wissen, dass man ihn respektiert und unabhängig von allen in seiner Leistung und Wesen akzeptiert und schätzt. Es darf nicht sein, dass ein Spieler sich ausschließlich über seine Leistung definiert und ein Trainer einen Spieler das Gefühl gibt, dass der Spieler unwichtig ist, wenn dieser nicht spielt.
Meine Aufgabe als Trainer ist es, Spieler zu fordern und zu fördern. Dieses beinhaltet aber auch, dass ich mit dem Spieler diesen Weg gemeinsam gehen und zum Beispiel in Spielerdanalysen und individuellen Gesprächen abhole. Kommunikation ist hier wichtig und ich muss als Trainer vor allem meinen Spieler verstehen. Spieler dürfen sagen, was sie denken. Für mich gibt es hier keinen Unterschied in der Altersklasse. Natürlich muss ich als Trainer die Eltern stark mit einbeziehen. Aber der Spieler sollte immer im Fokus bleiben.