Spieler dürfen Fehler machen

Ein Element im Ausbildungsbereich der Junioren ist, dass Spieler Fehler machen und wir als Trainer in der Verantwortung sind, die Fehler zu korrigieren. Wobei das Wort „Fehler“ erst einmal etwas Schlechtes suggeriert. Fehler sind aber Auslösungsfaktoren, um Verbesserungen aufzuzeigen. Fehler sind also keine wirklichen Fehler, sondern ein Merkmal davon, dass es weitere und bessere Lösungsmöglichkeiten gibt. Spieler dürfen sehr wohl Fehler machen. Wichtig ist, dass diese Fehler erkannt und mit den Spielern, nicht nur dem mit dem Spieler, der den Fehler gemacht hat, bessere Lösungsmöglichkeiten erarbeitet und aufgezeigt werden.

Ein Spieler wird in den Zweikampf gehen, einen gutpositionierten anderen Spieler nicht anspielen, und den „Fehler“ machen, dass der Ball verloren wird. Hier einen Spieler darauf aufmerksam zu machen, dass der Ball verloren gegangen ist, ist eher unnötig. Denn der Spieler weiß dieses selbst. In der Situation muss das Feedback erfolgen, mit dem der Spieler auf bessere Ideen und Lösungsmöglichkeiten kommt und somit nach und nach sein Verhalten anpasst.

Die Suche nach dem Fehler

Als Trainer und Ausbilder ist es die Herausforderung den Fehler und die Verbesserungen zu erkennen. Dann aber auch noch im richtigen Moment zu reagieren und zu entscheiden, ob man die Situation „einfriert“ und mit den Spielern gemeinsam andere Lösungen erarbeiten. Grundsätzlich richtig, denn wie Eingangs beschrieben, ist es essenziell in jedem Lernprozess, dass man durch Feedback auf andere und bessere Lösungen kommt. Doch muss das Feedback nicht aus „einer negativen und fehlerbehafteten“ Situation erfolgen. Das Feedback kann auch aus einer positiven Situation erfolgen. Zum Beispiel in einer Situation, in dieser der gleiche oder ein anderer Spieler in der oben beschriebenen Situation den freistehenden Spieler anspielt und sogar einen Doppelpass spielt. So der Spieler sich für die bessere Lösung entscheidet und Lob erhält. Jeder, auch Spieler, wollen gelobt werden. Die Situation bleibt positiv in Erinnerung. Zusätzlicher Effekt ist, dass andere Spieler auch dieses Lob haben wollen und entscheiden sich in ähnlichen Situationen für die bessere Lösungsmöglichkeit.

Essenziell in der Ausbildung: Fehler UND Lob aufzeigen

Als Trainer hat man die Möglichkeit auf beide Coaching-Elemente zurückzugreifen. Eine Situation bei einem Fehler bzw. in einer Situation „einzufrieren“, in der mit den Spielern bessere und andere Lösungsmöglichkeit erarbeitet und aufgezeigt, ist essenziell in der Aus- und Weiterbildung. Genauso sollte ein Trainer auch in Situationen Lob seinen Spielern entgegenbringen, wenn ein Spieler sich für eine gute Lösungsmöglichkeit entschieden hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.